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Die Kunst des Schreibens – Spannung erzeugen, Leser fesseln und meine Methode

  • Autorenbild: Bodo Lehwald Ostfriesenkrimis
    Bodo Lehwald Ostfriesenkrimis
  • 29. Nov.
  • 2 Min. Lesezeit

Was lässt uns eine Geschichte nicht mehr aus der Hand legen?Was bringt uns dazu, nachts weiterzulesen, obwohl der Wecker längst droht?

Es ist die Kunst der Spannung – und genau diese Faszination treibt mich als Autor jeden Tag aufs Neue an.


Spannung beginnt nicht mit dem Mord

Viele glauben, Spannung entstehe erst mit der Tat – doch für mich beginnt sie viel früher.

Sie steckt in der Atmosphäre.Im Schweigen eines Charakters.In einem Blick, der einen Moment zu lange dauert. Der erste Satz eines Kapitels, die Wahl des Schauplatzes, die Uneindeutigkeiten im Verhalten – all das legt die Grundlage für die Sogwirkung, die ein guter Krimi entfalten muss.


Leser fesseln heißt: Erwartungen wecken – und brechen

Meine Methode folgt einem einfachen, aber wirkungsvollen Prinzip:


Ich baue Erwartungen auf – und unterlaufe sie dann.

Leser kennen die Muster des Genres.Deshalb spiele ich bewusst mit Andeutungen, Fährten, Rückblenden. Der Trick liegt nicht darin, die Auflösung möglichst spät zu bringen –sondern darin, den Leser in Bewegung zu halten: emotional, gedanklich, psychologisch.


Der Rhythmus: Spannung braucht Pausen

Ein durchgehend hohes Tempo ermüdet.Deswegen nutze ich gezielt ruhigere Passagen – Momente des Innehaltens, in denen meine Figuren ihre Wunden, Zweifel und Erinnerungen zeigen dürfen. Genau dort entsteht emotionale Tiefe.Wer mitfühlt, liest weiter.


Meine Methode: Atmosphäre, Psychologie, Struktur

Ich arbeite nach der 7-Punkte-Dramaturgie und verankere jede Szene emotional in meinen Figuren. Für mich sind Täter nie nur Täter.Opfer nie nur Opfer.Jedes Verbrechen hat einen inneren Ursprung. Lena Berg trägt selbst ein ungelöstes Trauma – und genau diese Verletzlichkeit verleiht ihr Stärke.

Atmosphärisch arbeite ich mit Wetter, Licht und Raum:Ein nebliger Morgen in Ostfriesland, das Knirschen von Muschelkalk, das Kreischen einer Möwe über dem Hafen.

Diese Bilder schreiben sich nicht nur – sie erzeugen Stimmung.Und genau das ist für mich der Schlüssel zu Spannung, die unter die Haut geht.


Schreiben heißt: Vertrauen in den Leser

Ich erkläre nicht alles.Ich vertraue darauf, dass meine Leser zwischen den Zeilen lesen, dass sie Ahnungen spüren, Verbindungen ziehen – und sich auf falsche Spuren locken lassen.

Der schönste Moment beim Schreiben ist für mich der,wenn ein Gedanke zur Geschichte wird –und daraus ein Kapitel entsteht, das bleibt.


Zitat zum Schluss

„Worte sind wie Spuren im Watt – sie verraten, woher wir kommen.Aber es ist die Dunkelheit dazwischen, die uns fesselt.“Bodo Lehwald

 
 
 

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